Herzlich Willkommen auf der Homepage der VLÖ
Die VLÖ ist die Berufsorganisation für landw. und forstw. Lohnunternehmen in
Österreich. Sie vertritt die Anliegen der Berufsbranche und ist Ansprechpartner
für alle Fragen rund um den Betrieb eines Lohnunternehmens.
VLÖ - Vereinigung Lohnunternehmer Österreich
Die Zuckerrübe ist weiterhin attraktriv

Das Jahr 2023 begann sehr euphorisch. Endlich hatten sich die Zuckerpreise in Europa nach oben entwickelt und ließen erfreuliche Rübenpreise erwarten. Die kontrahierte Fläche erreichte ein zufriedenstellendes Niveau und der Anbau stand vor der Tür.
Doch dann wurde die Rüben- und Zuckerbranche in ganz Europa durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, dass künftig Zuckerrübensaatgut nicht mehr mit Neonicotinoiden behandelt werden darf, im Herz getroffen. Diese Entscheidung kam völlig unerwartet und überraschend und musste letztlich nach rechtlicher Prüfung zur Kenntnis genommen werden.
Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das gemeinsame Bestreben, die beiden österreichischen Zuckerfabrikstandorte abzusichern und damit die Eigenversorgung mit heimischem Zucker zu gewährleisten, ließ die kontrahierte Rübenanbaufläche dann doch noch auf knapp über 38.000 Hektar anwachsen, die für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendig sind. Zusätzlich zum guten Preisniveau halfen auch Begleitmaßnahmen mit, die das wirtschaftliche Risiko im Falle einer Schädigung der Zuckerrübenfläche durch den Rüsselkäfer weitestgehend abfederten, dass dieses Niveau der Rübenanbauflächen erreicht wurde. Die Maßnahmen waren einerseits die Sonderrichtlinie Zuckerrübe von Bund und Ländern, die das Versetzen von Pheromonfallen mit € 150,00 pro Hektar unterstützten, sowie andererseits Verbesserungen der Hagelversicherung beim Produkt „Zuckerrübe universal“.
Lohnunternehmer-Aktuell, Ausgabe Oktober 2023

In der Ausgabe werden folgende Themen behandelt:
- Aus der Verbandsarbeit
- Termine und Hinweise
- Traktorfahrer sind nicht allein auf der Straße
- Hilfe, mein Kunde zahlt nicht?! - Teil 1
- Die Zuckerrübe ist weiterhin attraktiv
- Fruchtfolgegestaltung - eine stabile Basis schaffen
- Landschaftspfleger: Fachmann für den Grünraum
- Austrofoma - Innovationspreis 2023
- Winterdienst: Das Geschäft mit der Sicherheit
- Winterdienst: Digitale Dokumentation mit Farmdok
- Gewässerschonende Düngung im Herbst
- Zinskosten: Vergleiche bei Finanzierungen können sich lohnen
- Firmenmitteilungen
- Österreichische Pflanzenschutztage
Landschaftspfleger: Fachmann für den Grünraum

Die Pflege und Erhaltung von Grünflächen und Grünräumen ist nicht nur komplex, sondern ein Dauerbrenner für öffentliche Einrichtungen und Besitzer dieser Flächen. Es umfasst alle Aufgaben, die mit der Versorgung und Pflege zusammenhängen.
Zu den Mäh- und Mulchaufgaben können die fachgerechte Entsorgung des Schnittguts, Bewässerungsmaßnahmen, die Düngung und Bestandspflege mit Aerifizierung von Rasenflächen oder andere Aktivitäten hinzukommen.
An Bäumen sind ebenso umfangreiche Pflegemaßnahmen durchzuführen. Die Erfassung von Baumkataster stellt für öffentliche Einrichtungen und Wohnraumanbieter eine verpflichtende Aufgabe dar. Professionelle Unternehmen unterstützen die Kunden bei der Erfassung der Baumgesundheit und führen Pflegemaßnahmen durch. Im Mittelpunkt steht die Minimierung von Sicherheits- und Haftungsrisiken für die Eigentümer.
Betätigungsfeld in der Landschaftspflege
In der Landschaftspflege kann ein umfangreiches Dienstleistungspaket hervorgehen, zu der eine fundierte Ausbildung erforderlich ist. Wir empfehlen vor dem Einstieg in dieses Segment sich dafür einschlägig zu qualifizieren und breite Erfahrungen zu sammeln. Eine weitere Herausforderung ist die sachgerechte Kalkulation für diese Arbeiten. Sie dürfen benötigte Vor- und Nachbereitungen, Anfahrten und andere Nebenzeiten sowie die Personalkosten nicht übersehen. In der Landschaftspflege wird zwar eine schlagkräftige Technik eingesetzt, diese hat jedoch in der Regel kurze Einsatzzeiten und die Fixkosten je Stunde sind damit entsprechend hoch.
Zinskosten: Vergleiche bei Finanzierungen können sich lohnen
Lohnunternehmen sind mit ihren Maschinen ausgesprochen kapitalintensive Betriebe. Sie benötigen fristengerechte Finanzierungen, die in Form von Krediten oder mittels Raten- bzw. Mietvereinbarungen abgeschlossen werden.
Beachten Sie immer, dass Fremdfinanzierungen risikoscheu sind und diese durch Eigenmittel oder eine Besicherung z.B. mit dem Investitionsobjekt absichern müssen. Aus diesem Grund ist der Abschluss von Kaskoversicherungen oder Maschinenbruch-Kasko zur Risikoeindämmung sehr zu empfehlen. Wer zu wenig Eigenmittel nachweisen kann, hat in der Regel ein schlechteres Rating, sprich schlechtere Bankkonditionen und damit verbunden höhere Risikoaufschläge in der Finanzierung.
Einflüsse der Zinsmärkte
Die Zinsmärkte haben sich in den letzten 1 ½ Jahren gedreht. Nach einer langjährigen Nullzinspolitik hat die EZB (Europäische Zentralbank) im Sommer 2022 die Zinsen kräftig angehoben. War bis Juli des Vorjahres der Leitzeins bei 0 Prozent, liegt er heute mittlerweile bei 4,5 Prozent. Spätestens seit Anfang 2023 sind die Zinskosten somit zu einem Thema geworden.
In der Finanzkrise ab 2008 hat die EZB durch den Kauf von Staatsanleihen bei den Notenbanken sowie durch günstige Kredite die Geldmenge erhöht und damit die Wirtschaftskraft angekurbelt. Als Folge daraus haben sich die Zinssätze nach unten bewegt. Aufgrund der aktuell hohen Inflation muss die EZB nun mit Zinserhöhungen gegensteuern.
Arbeiten Sie bitte nicht um jeden Preis!

In den letzten Monaten sind im Verbandsbüro wieder vermehrt Anfragen zum Thema Preise für Dienstleistungen eingegangen. Leider hat die Bedeutung in diesem Bereich stark zugenommen und einzelne Anbieter umwerfen Kunden wahrlich mit Dumpingangeboten.
Betroffen sind die verschiedensten Arbeiten jetzt im Herbst, wie bspw. Maisdrusch, Silierung, Grünlandernte, Rübenernte und ähnliches, wo gegenüber dem Vorjahr satte Rabatte versprochen werden.
Grundsätzlich müssen wir festhalten, dass kein Unternehmer unter seinen eigenen Kosten arbeiten kann. Parallel sind diese in den letzten drei Jahren um rund 20 Prozent gestiegen und nicht gefallen. Das heißt, bei Dumpingangeboten werden meist Fixkosten ausgeblendet, denn die laufenden Kosten entstehen unmittelbar bei Dienstleistungserbringung. Höhere Zinsen bescheren uns heuer auch höhere Finanzierungskosten für den laufenden Betrieb und für investierte Maschinen.
Vermeiden Sie diese Preisspiele nach unten, denn sie führen zum Unternehmensruin und bringen Sie in ein wirtschaftliches Abseits. In Sparten mit einem hohen Maschinenangebot sind Investitionen vorher gut zu prüfen. Denn fünf Prozent Preisunterschied bedeuten meist das Überleben oder Nicht-Überleben als Unternehmen. Sprechen Sie mit Ihren Kunden über die Kosten und machen Sie eine sachliche Aufklärung mit transparenter Kalkulation.
Ich ersuche Sie um Ihre Unterstützung.
Ihr Helmut Scherzer,
Geschäftsführer VLÖ
Agrarservicemeister Triesdorf: Start neuer Ausbildungslehrgang

Neuer Lehrgang für Agrarservicemeister startet Anfang November 2023
Der Vorbereitungskurs am Fachzentrum für Energie und Landtechnik in Triesdorf (Bayern) vermittelt Fachwissen und Kompetenzen zu den Prüfungsfeldern Pflanzenproduktion, Verfahrens- und Agrartechnik, Dienstleistungen, Betriebs- und Unternehmensführung, Berufsausbildung und Mitarbeiterführung. Die 20 Schulungswochen sind auf rund 1 ½ Jahre verteilt.
Teilnehmer aus Österreich
Im abgeschlossenen Lehrgang 2021–2023 besuchte ein leitender Mitarbeiter in einem österreichischen Lohnunternehmen die Ausbildung zum Agrarservicemeister. Die gewonnen Erkenntnisse sprechen sehr für diese Ausbildung. Ein hoher Praxisbezug und fundierte Grundlagen geben den Lehrangsteilnehmern das Rüstzeug zur Führung eines erfolgreichen Unternehmens. Der Umgang mit Zahlen und Fakten steht neben den technischen und pflanzenbaulichen Kenntnissen im Mittelpunkt. Zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen ist eine bestmögliche Qualifizierung die wichtigste Investition in die Zukunft.