In diesen Wochen erfolgt der erste Schnitt im Grünland und damit eine gefährliche Zeit für Bodenbrüter, Hasen und Rehkitze.
Gefahren beachten!
Durch Tierkadaver entstehen unter Luftabschluss in der Silage gefährliche Leichengifte, die bei Rindern, Schafen, Ziegen oder anderen Wiederkäuern fatale Folgen mit Vergiftungen (Botulismus) hervorrufen können. Bei einer nachgewiesenen Fahrlässigkeit des Fahrers oder des LU können Haftungsfragen entstehen. Hier müssen die Fahrer auf ihre Verantwortung und ein richtiges Handeln beim Mähen geschult werden.
Von innen nach außen mähen
Bei dieser Methode sollte der Fahrer sofort in das Innere der Fläche fahren und dann spiralförmig nach außen mähen. Alle Wildarten, die vorwiegend in der Deckung leben, werden im Falle einer Flucht nicht über eine offene Fläche laufen. Bei der herkömmlichen Methode – von außen nach innen – zieht sich das Wild instinktiv immer mehr zur inneren, verbleibenden Fläche oder Wiese zurück und hat dann keinen Ausweg mehr.
Abstimmung mit dem Landwirt unerlässlich
Mähtermine sollten unbedingt mit den Revierinhabern und Jägern abgestimmt werden, um entsprechende Vorbeugemaßnahmen treffen zu können.
Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Wild aus der zu mähenden Fläche zu vertreiben, bzw. zu suchen und in Sicherheit zu bringen.
Einsatz Wildretter-Sirene
Wildretter-Sirenen werden mit Magneten im Frontbereich des Traktors oder SF-Mähers aufgebaut.
Der Abstrahlwinkel des Schalltrichters ist nach vorne so in Richtung Boden zu justieren, dass die Fläche 12-15 m vor dem Traktor oder dem Mäher beschallt wird. Im Betrieb ertönt ein auf- und abschwellender Dauerton (für den Fahrer während der Arbeit kaum hörbar). Der Wildretter darf nur während der Mäharbeit aktiviert werden, keinesfalls bei Fahrten auf öffentlichen Straßen.
Einsatz System SENSOSAFE
Das von Pöttinger entwickelte System (ein Balken mit optischen Sensoren) wird direkt am Mähwerk oder einem Zwischenrahmen montiert und hilft dem Fahrer, versteckte Wildtiere im Futterbestand zu detektieren. Ein Signal wird an die Mähwerkshydraulik gesendet und das Mähwerk blitzschnell automatisch angehoben. Der Traktorfahrer erhält zusätzlich ein akustisches Signal und kann bremsen. Diese Variante ist auch mit Mähwerken anderer Fabrikate kompatibel.
Einsatz von Wärmebilddrohnen
Die Weiterentwicklung der Technik bleibt nicht stehen, und so hat sich die Verwendung von kleinen handlichen Drohnen mit Wärmebildkameras zur Suche von Wildtieren in hohen Grasbeständen als sehr praktikabel und effektiv etabliert. Hierzu benötigt es 1 Drohnenpiloten und 2 bis 3 Personen (meist die Jäger aus dem Revier) welche das junge Wild aus den Beständen tragen und in sicherer Entfernung ablegen. Drohnen sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, aber sie haben den großen Vorteil, dass man in sehr kurzer Zeit große Flächen überfliegen kann – was sie schlagkräftig und sehr effizient macht.