Genossenschaft meistert globale Herausforderungen
Seit der Gründung im Jahr 1950 steht SAATBAU LINZ für hochwertige Saatgutproduktion, enge Partnerschaft mit der Landwirtschaft und den kontinuierlichen Anspruch, einen Beitrag zur sicheren und nachhaltigen Ernährung zu leisten.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Saatbau Linz einen Umsatz von rund 263 Mio. Euro. 17 Tochterunternehmen in Europa, Nordamerika und Asien bedienen 35 Märkte rund um den Globus. Konzentrationen der Saatgutanbieter auf internationaler Ebene, Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg haben gezeigt, wie wichtig eine starke, unabhängige Saatgutproduktion vor Ort ist. „Wir konnten unsere Landwirte auch in schwierigen Phasen zuverlässig beliefern – das ist ein entscheidender Beitrag zur Ernährungssicherheit in Österreich und darüber hinaus, denn Österreichs Selbstversorgungsgrad bei Getreidesaatgut könnte auf 50 Prozent fallen“, so Geschäftsführer Josef Fraundorfer.
Mit innovativen Züchtungen und einer hervorragenden Qualität und Vielfalt beim Saatgut hat sich das oberösterreichische Unternehmen eine ausgezeichnete Position am internationalen Markt erkämpft. Die Genossenschaft versteht sich bewusst als Gegenmodell zu den internationalen Multis, die genossenschaftliche Unternehmensstruktur wird dabei als echter Wettbewerbsvorteil gesehen. „Dank unserer 3.300 Mitglieder sind wir laufend eng mit der Landwirtschaft verbunden“, erklärt Karl Heinz Zabern, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Die Saatbau investiert in zehn Züchtungsprogramme, die unter anderem Mais, Getreide und Soja abdecken. Das Portfolio bietet eine Auswahl von über 1.000 Sorten aus etwa 160 Kulturarten, differenziert nach Standort, Anbauzielen und Verwendungszwecken. Die Produktion der Sorten erfolgt auf mehr als 30.000 Hektar heimischer und internationaler Vermehrungsfläche.
Geschäftsführer Frauendorfer berichtete von Fehlentwicklungen im Züchtungsbereich durch EU-Vorgaben, wonach bestimmte Züchtungen in der EU nicht mehr durchgeführt werden können. In Österreich ist der Bodenverbrauch sehr hoch, wo wertvolles Ackerland verloren geht. In der Züchtung konnten sehr gute Fortschritte erzielt werden, wo man die Einflüsse durch die Hitze in den Griff bekommt. Wenn jedoch das Wasser ausgeht, kann auch die beste Züchtung nicht helfen. „Was wir jetzt schaffen, gilt für die nächsten 20-30 Jahre. Deshalb werden verschiedenste Versuche zu unterschiedlichen klimatischen Veränderungen angestellt“, so Frauendorfer. Ebenso sind Ernährungstrends in Richtung pflanzliches Eiweiß zu berücksichtigen. Hier haben Soja, Weizen und andere Kulturen eine wichtige Bedeutung.