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Die VLÖ ist die Berufsorganisation für landw. und forstw. Lohnunternehmen in
Österreich. Sie vertritt die Anliegen der Berufsbranche und ist Ansprechpartner
für alle Fragen rund um den Betrieb eines Lohnunternehmens.

Am 23. Jänner 2023 fand im Schloss Weinzierl der HBLFA Francisco Josephinum der Fachtag Landtechnik statt. Technikinteressierte, Praktiker und Fachleute besuchten die Veranstaltung.
Im Eingangsreferat zu den Gesellschaftlichen Anforderungen, GAP-Reform und Digitalisierungsstrategie spannte DI Ferdinand Lembacher (LK Österreich) einen breiten Boden über die Rahmenbedingungen der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft steht in einem Diskurs zu den Erwartungen der Gesellschaft. Das Ernährungsverhalten der Bevölkerung verändert sich. Daraus ergeben sich Veränderungen für die Landwirtschaft als Produzent von Lebensmitteln. Im Mittelpunkt stehen die Trends kleinere Haushalte (Single-Haushalte), steigender Außer-Haus-Verzehr und Bio bei den Lebensmitteln. Der Green-Deal ist ein Fahrplan für eine nachhaltige europäische Wirtschaft, wo die Senkung des Düngemitteleinsatzes um 20 Prozent und eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes um 50 Prozent bis 2030 auf der Agenda stehen.

Dr. Franz Sinabell (WIFO) wies in seinen Ausführungen zu den Auswirkungen von absehbaren Megatrends darauf hin, dass neue Züchtungsmethoden unerlässlich für die globale Landwirtschaft sind. Aus seiner Sicht muss das Wettbewerbsrecht an die digitale Wirtschaft angepasst werden und die Agrarpolitik soll disruptive Veränderungen begleiten bzw. abfedern. Bei Investitionen empfiehlt er sorgfältiger als bisher Vorteile gegen Risiken abzuwiegen.
Dr. Andreas Gronauer (BOKU) ging auf die digitale Transformation – dem Wandel der Unternehmenswelt durch neue Internettechnologien ein. Dabei werden zwecks Wertsteigerung digitale Technologien eingesetzt, indem Unternehmensprozesse, Kundenerlebnisse und Geschäftsmodelle verändert bzw. weiterentwickelt werden oder neue entstehen. Dieser Umbau betrifft alle Beteiligten (Landwirte, Industrie, Beratung, Forschung etc.). Digitale Technologien schaffen Standards wie ISOBUS, die für den Einsatz im Smart Farming die Grundlage sind. Damit können Daten gewonnen, verarbeitet und gezielt eingesetzt werden.

Im Bereich des Maschinenmanagements lassen sich Frühwarnsysteme gegen Maschinenschäden und eine vorausschauende Gerätewartung online entwickeln. Digitale Technologien ziehen immer breiter in der Landwirtschaft ein. Davon wird auch die überbetriebliche Ebene mit vor- und nachgelagertem Bereich, ebenso Dienstleister erfasst sein. Die Technologie ist ein Hilfsinstrument. Bei der Robotik stehen wir am Anfang, wo in der Kulturführung (Unkrautkontrolle, Pflanzenmonitoring, Pflanzenschutz) und in der Saat viele Anwendungsbereiche zu erwarten sind.

Hubertus Paetow befasste sich mit der Erreichung der GAP-Ziele aus der Sicht Deutschlands. Im Mittelpunkt steht die Vergütung von ökologischen Leistungen. Es geht aber auch um eine Ernährungssicherung auf der Welt. Das letzte Jahr hat uns gezeigt, dass durch Kriege auch Verknappungen entstehen und diese sich auf Preise für agrarische Rohstoffe deutlich auswirken können. Aufgrund der aktuell hohen Inflation sinken die Bedeutung und Wirksamkeit der GAP. Ziele können nicht effizient genutzt werden.
In der Diskussion wurde zusammenfassend eingebracht: Die Landwirte stehen grundsätzlich positiv zur neuen GAP. Die Technik muss dienen und darf keinen Selbstzweck entwickeln. Digitalisierungsberatung benötigt Zeitaufwand für den Umgang mit den Systemen. Es sind bei der Digitalisierung Lösungen für kleinstrukturierte Betriebe zu entwickeln, denn technische Fortschritte führen auch zwangsweise zu Struktureffekten. Dazu sind Geschäftsmodelle für landwirtschaftliche Dienstleistungen zu fördern.
In den anschließenden Vorträgen behandelten die Referenten die Themen Mechanische Beikrautregulierung und Mulchsaat, Precision Farming in der Praxis, Ortsspezifische Düngung zur Reduktion von Stickstoff-Überschüssen, Integrierter Pflanzenschutz, Traktor ohne Diesel, Reduktion von Pflanzenschutzmitteln mittels Drohnen-Anwendungen, Precision Farming im Biobetrieb und Probleme und Lösungen beim Einsatz mit Digitalisierung.
Die Veranstaltung gab einen breiten Einblick zu den Anforderungen und Lösungen beim Einsatz der Landtechnik und moderner Arbeitssysteme in der Landwirtschaft.

 

 

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